Was ist die MPU?

Die MPU ist eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung, welche die medizinische und psychologische Fahreignung eines Antragstellers beurteilt und eine Prognose über das künftige Verhalten erstellt. Auch bekannt als „Idiotentest“ und die MPU ist keine Idiotentest!
Die MPU in Deutschland ist mit der fachlich begründeten Einzelfallprüfung und Entscheidung ein Unikum. Im europäischen Ausland sind anstelle fachlich begründeter Einzelfallprüfungen häufig erhebliche Strafen bei schwerwiegenden Verkehrsstraftaten oder gehäuften Verstößen üblich. Die Höhe der Strafe steht jedoch in keinem nachweisbaren Zusammenhang mit dem zukünftigen Unfallrisiko. Bedeutsam sind dagegen eine offene Auseinandersetzung mit den Ursachen und stabile Änderungen in Einstellung und Verhalten.

Wann wir die MPU angeordnet?

Es gibt vier Deliktarten die zur MPU führen, das sind: Alkoholdelikte, Drogen-/BTM-Delikte, Punktedelikte und Straftaten. Sie wird dann angeordnet, wenn das Risiko für eine erneute Auffälligkeit besonders hoch scheint. Aus Studien weiß man z.Bsp., daß nach bestimmten Auffälligkeiten (beispielsweise nach einer Trunkenheitsfahrt ab 1,6 Promille Blutalkoholkonzentration) die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Trunkenheitsfahrt mit ähnlichen Blutalkohol deutlich erhöht ist.

Wozu dient die MPU?

Ein MPU-Gutachten liefert eine Prognose der Verkehrsbewährung des Auftraggebers, also eine auf Fakten und Erfahrungswissen basierende Wahrscheinlichkeitsaussage über das zukünftige Verhalten des Auftraggebers im Straßenverkehr. Die Fakten sind im Fahreignungsregister und in der Führerscheinakte dokumentiert. Die Prognose ist immer dann günstig (= „positives“ Gutachten), wenn die Zweifel der Fahrerlaubnisbehörde durch die verkehrsmedizinischen und verkehrspsychologischen Befunde ausgeräumt werden können, also belegbare Hinweise auf stabile Verhaltens- und Einstellungsänderungen vorliegen.

Wem dient das MPU Gutachten?

Die Entscheidung der Neuerteilung der Fahrerlaubnis liegt bei der Führerscheinstelle. Diese nutzt das MPU Gutachten zu dieser Entscheidung. Vor der Entscheidung überprüft die zuständige Behörde, ob das Gutachten nachvollziehbar ist und ob die formalen und inhaltlichen Standards erfüllt sind. Ist das MPU Gutachten positiv und zweifelsfrei, dann wird die Fahrerlaubnis wiedererteilt!

Wofür individuell Vorbereiten?

Eine individuelle Vorbereitung ist nicht zwingend notwendig. Doch meist reicht das notwendige Wissen (verkehrspsychologische Fachwissen) nicht aus, um ein positives Gutachten zu erlangen. Aus diesem Grund rät u.a. der ADAC, TÜV und andere Anbieter zu einer Vorbereitung auf die MPU.

Was geht und was geht nicht?

Meine Erfahrung zeigt, dass die Vorbereitung nicht in 2 Stunden erledigt ist. Je nach Fall benötigt es eine intensive Auseinandersetzung mit den Themen, die zu dem gezeigten Verhalten führten. Dieses muss stabil verändert sein und benötigt eine positive Perspektive in die Zukunft, dass eben jenes Verhalten höchstwahrscheinlich nicht wieder auftritt. Um das zu erlangen benötigt es meist Zeit.

Wie lange dauert eine MPU?

Die Begutachtung selbst dauert i. d. R. 2 bis 4 Stunden. je nach Umfang der Fragestellung.
Die Dauer der Vorbereitung richtet sich nach Ihren Bedarfen. In aller Regel und wenn eine Abstinenz notwendig ist, nutzen wir die Zeit der Abstinenz zur inhaltlichen Vorbereitung.

Was kostet eine MPU?

Diese hängen vom Umfang der Untersuchung und der Fragestellung (Alkohol, Drogen, Punkte) ab. Zzgl. dazu kommen die Kosten für die Antragstellung der Neuerteilung der Fahrerlaubnis, die Kosten für etwaige Abstinenznachweise und die Kosten der Vorbereitung.